Bartagamen sind langgestreckte, sandfarbene Echsen. Durch ihre Färbung können sie sich in ihrem Lebensraum gut tarnen. Sie sind an vielen Körperstellen mit Stacheln besetzt. Der Schwanz macht für gewöhnlich die Hälfte der Gesamtlänge aus. Bartagamen können bis zu 60 cm lang werden.
Bartagamen sind in Australien endemisch. Sie leben in Großteilen Australiens; die Gebiete in Nord- und Nordostaustralien haben sie jedoch nicht erschlossen. Tasmanien weist auch kleine Bartagamenbestände vor. Sie leben vorwiegend in Wüsten, Steppen und lichten Wäldern.
In freier Wildbahn sind Bartagamen Ansitzjäger. Sie fressen nahezu alles, was sie überwältigen können. Dies sind diverse Wirbellose, Nager, Frösche, Jungvögel, Insekten, Reptilien und zum Teil eigene, kleinere Artgenossen. Der pflanzliche Anteil der Nahrung ist recht groß, er beträgt bei adulten Bartagamen teilweise mehr als 50 %, bei jüngeren Tieren überwiegt der Anteil an tierischer Nahrung. Bartagamen tätigen regelmäßig den „Zungentest“. Hierbei wird mit der Zunge geprüft, ob eine Pflanze oder ein Tier essbar ist.
Die Mindestgröße für ein Terrarium der kleinen Bartagamenarten wie Pogona henrylawsoni sollten 120 cm × 60 cm × 60 cm (Länge × Breite × Höhe) nicht unterschreiten, bei den großen Arten wie Pogona vitticeps werden Terrarien ab einer Größe von 150 cm × 80 cm × 80 cm verwendet.
Bartagamen liegen im Terrarium gerne unter einer Spotlampe, wo die Temperatur durchaus 50 °C betragen kann. Im Terrarium sollten Temperaturen von 25 - 33 °C herrschen. In der Nacht sollte die Temperatur nicht unter 20 °C sinken.
Da Bartagamen in ihrer natürlichen Umgebung oft ein großes Gebiet überblicken müssen, sollte man ihnen einen erhöhten Standpunkt anbieten (z.B. eine große verzweigte Wurzel). Bei Haltung von mehreren Bartagamen ist aber zwingend darauf zu achten, dass alle Bartagamen auf den erhöhten Plätzen gemeinsam Platz haben, da es sonst zu Dominanzverhalten kommen kann.
Besonders wichtig ist bei der Haltung von Bartagamen die Helligkeit. Hierzu sollten unbedingt HQI-Strahler mit Leuchtmitteln des FarbtonsNDL oder Daylight verwendet werden. Auch die UV-Bestrahlung ist wichtig und geschieht am besten mit einer dafür vorgesehenen Lampe, die im Fachhandel erhältlich ist. Unbedingt auf UV-B achten, da sonst die lebenswichtige Bildung des anti-rachitischen Calciferol (Vitamin D) in der Haut nicht möglich ist. Für die hohen Bartagamenterrarien sind so genannte UV-Leuchtstoffröhren in aller Regel nicht ausreichend. Es bieten sich stärkere UV-Strahler an, wobei jeder UV-Strahler mit der Zeit deutlich weniger UV-B abgibt. Glas filtert UV-Licht, daher darf es sich nicht zwischen Bartagame und Leuchtkörper befinden. Der empfohlene Mindestabstand und die maximale Strahlungsdauer müssen eingehalten werden. Da Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen in der Regel einen geringen Wirkungsbereich von etwa 30 cm haben, sollten die Bartagamen ein bis drei mal pro Woche zusätzlich mit einer Osram Vitalux bestrahlt werden. Es gibt auch Leuchtstoffröhren im Handel, welche einen Wirkungsbereich bis 60cm haben. Diese sind allerdings teurer und verlieren ebenfalls im Laufe der Zeit ihre Leistung. Spätestens nach einem Jahr müssen die Röhren getauscht werden !
Bartagamen sind Allesfresser und ernähren sich von einer Vielzahl unterschiedlicher Lebensmittel. In Gefangenschaft sind dies zum Beispiel Grillen, Mehlwürmer (wegen hohem Fettgehalt nur wenig füttern), Heuschrecken und andere Insekten, aber auch Gräser (kein Katzengras), Sämereien, sowie diverses Obst und Gemüse. Neben Kohl, welcher heftige Blähungen verursacht, sind auch Kopf-, Feld- und Endiviensalat zu meiden, falls dieser nicht aus biologischem Anbau stammt, da der Salat sonst zu stark durch Pestizide belastet ist. In Gefangenschaft sollten Bartagamen auch zusätzlich Vitamine bekommen, sowie Mineralien, dabei besonders Calcium. Weibchen sind oft verfressener als Männchen, da es in ihrer Natur liegt viel zu fressen, um möglichst viel Energie für die Entwicklung der Eier zur Verfügung zu haben.
Vergesellschaftung
Bartagamen sind Einzelgänger, aber es können mehrere Weibchen mit einem Männchen gleichzeitig gehalten werden. Das Terrarium muss nur eine ausreichende Größe haben, so dass sich die Weibchen dem permanenten Paarungstrieb des Männchens entziehen können. Eine Vergesellschaftung mit mehreren Männchen ist sehr schwierig und auf keinen Fall zu empfehlen, da es zu heftigen Revierkämpfen kommen kann, die sehr blutig ausgehen können, oder aber eines der Tiere wird so sehr vom Dominateren unterdrückt, dass es die Nahrungsaufnahme verweigert und keinen Lebenstrieb mehr verspürt und früher oder später eingeht.
Einen nicht zu über- oder unterschätzenden Faktor spielt die Feuchtigkeit der Umgebung und die direkte Wasseraufnahme. Denn einerseits können Hautkrankheiten, wie Pilze entstehen, wenn die konstante Feuchtigkeit zu hoch ist, andererseits sind Gicht und Atemwegsinfektionen die möglichen Auswirkungen zu trockener Haltung. Deshalb ist neben viel Obst und Gemüse ein Trinknapf und ein Badebehältnis erforderlich. Das Baden von Bartagamen ist nur bei Häutungsproblemen oder ähnlichen Ausnahmen zu empfehlen. Bei handwarmer Wassertemperatur jedoch kann man einzelne Exemplare beim Baden und sogar beim Tauchen beobachten, es sollte aber auf eine Ausstiegsmöglichkeit geachtet werden. Bei Häutungsproblemen sollte man die Haltungsbedingungen, insbesondere den Vitamin/Mineralstoffgehalt, kontrollieren. Stimmen diese, haben die Tiere auch keine Häutungsprobleme und man muss sie nicht im Bad "aufweichen" und mit möglichen Folgeerscheinungen, wie Ateminfektionen, etc. rechnen.
Bartagamen halten keine Winterstarre, sondern nur Winterruhe. Meistens suchen sich die Tiere den Zeitpunkt selbst aus. Doch wenn sie Winterruhe halten, stärkt es ihre Immunabwehr und nur dann zeugen sie Nachwuchs. Sollten die Tiere träge werden und sich verstecken, sollte man die Temperaturen langsam senken und nicht mehr füttern, damit sich ihr Darm vollständig entleert. Am besten eignet sich hierfür ein 39 °C warmes Bad. Die Terrariumbeleuchtung wird während der Winterruhe ausgeschaltet. Am besten wäre jedoch ein kühler Kellerraum unter 18 °C. Die Winterruhe sollte mindestens zwei eher drei Monate betragen. In dieser Zeit dürfen die Tiere nicht gefüttert werden. Wasser muss allerdings immer vorhanden sein. Wenn die Bartagamen dann wieder im Terrarium umherlaufen und größtenteils wach sind, dann kann man die Temperaturen schrittweise hochfahren und bei voller Temperatur wieder Futter anbieten.
Text: Quelle Wikipedia
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